Neue Wege der Vermarktung
Komitee setzt Weg der professionellen Vermarktung weiter fort / Mitglieder entlasten
(nb). Eine der großen selbst gestellten Aufgaben des Komitees des Neusser Bürger-Schützenvereins ist es, die Kosten des Schützenfestes im Griff zu halten und den steigenden Ausgaben (vor allem für die Musik) auch steigende Einnahmen entgegen zu setzen. Da an der Preisschraube bei Beitrag und Tribünen- wie Festwiesenkarten nur ganz moderat gedreht werden kann, ist der Verein im verstärkten Maße auf Sponsoring- und Marketingaktivitäten angewiesen. „So lieb auch eine 100-Euro-Spende ist, richtig weit kommt man damit nicht. Wir wollen mehr“, so Präsident Thomas Nickel. Deshalb geht das Komitee unter der Koordination von Christoph Buchbender neue Wege.
„Wir wollen Firmen überzeugen, ihre Unterstützung für das Schützenfest als Standort-Faktor zu sehen, die Partnerschaft mit dem Schützenfest als einen unternehmerischen Mehrwert. Schließlich sind viele Mitarbeiter, aber auch Kunden der Neusser Unternehmen aktive oder passive, in jedem Fall aber begeisterte Schützen. Wenn ihr Unternehmen sich dann positiv als Freund und Förderer zum Schützenfest bekennt, ist das ein Faktor der Mitarbeiter- und Kundenbindung“, erläutert Thomas Nickel. Rund 50 Unternehmen hat das Komitee inzwischen zusammengeführt, sichtbarster Ausdruck des neuen Miteinanders ist das Königsdinner, das seit einigen Jahren in interessanter Atmosphäre – in diesem Jahr auf der Insel Hombroich – bei spannenden Themen – in diesem Jahr der Kunst – die Firmenvertreter zusammenführt.
Thomas Nickel: „Wir wollen den Kreis auch mit interessanten Events zusammen halten und Plattformen für den Austausch untereinander bieten. Dabei stoßen wir bei den Unternehmen auf sehr großes Interesse.“ Klassische Werbung sei nicht das Ziel, aber natürlich rede man mit den Unternehmen über ,,Pakete“ mit Kartenkontingenten für die Tribünen oder die Festwiese sowie über andere Aktionen, die zur konkreten Kunden- oder Mitarbeiterbindung eingesetzt werden könnten. Einnahmen von rund 80.000 Euro sind Ziel dieser Aktivitäten und „von der Krise spüren wir im Moment zum Glück noch nichts, im Gegenteil.“
Mindestens doppelt so viele Einnahmen – nämlich 160.000 bis 200.000 Euro erwartet sich das Komitee langfristig vom Verkauf der neuen Merchandising-Artikel, die ab sofort in Kaufhof und Metro zu erwerben sind. Der bunte Angebots-Prospekt flatterte inzwischen fast jedem Neusser Haushalt via Gratiszeitung ins Haus. Kappen, T-Shirts, Autofähnchen und Kaffeetassen - für Jung und Alt und jeden Geschmack sind schützenfestliche Utensilien zu erwerben. Auch das Programmheft nebst Anzeigenverkauf wurde in den letzten Jahren professionalisiert
„Sicherlich werden wir unser Gesamtziel von rund 250.000 Euro zusätzlichen Einnahmen durch unsere neuen Aktivitäten nicht im ersten Jahr erreichen, aber wir werden unsere Anstrengungen auf diesem Gebiet verstärken. Denn wir können unsere Mitglieder nicht noch weiter belasten, wir müssen einen Ausgleich schaffen“, so die Motivation des Präsidenten.
Positive finanzielle Auswirkungen für den Zeltwirt dürfte in jedem Fall die neue Zugordnung am Dienstagnachmittag haben. Erstmals wird der Umzug nicht über den Markt sondern über die Zollstraße am Rheinischen Landestheater vorbei hinunter auf die Hammer Landstraße geführt. „Wir wollen mehr Zeit und Muße für das Treiben auf der Wiese und die diversen Wettbewerbe zur Ermittlung der Könige und Sieger haben“, begründet Thomas Nickel die zunächst als Test gedachte Änderung.
Erschienen in ,,Lust & Leute" vör die Dag 2009, im Juli 2009