25 Jahre Papas Stolz
Im Jahr 1987 fanden sich überwiegend ehemalige Schüler des Neusser Quirinus-Gymnasiums zusammen, um einen Schützenzug zu gründen. Die Gründungsmitglieder entschieden sich auf der Gründungsversammlung in der ,,Zwitscherstube“ auf der Furth für das Corps der Neusser Schützenlust, in dessen Reihen der Zug nach herzlicher Aufnahme 1987 zum ersten Mal aktiv am Schützenfest teilnahm. Der Zug taufte sich in Anlehnung an den ersten Klassenlehrer auf dem Quirinus-Gymnasium, Horst Stolz, ein verdienter Pädagoge, der sich selbst gerne und häufig als ,,Papa“ bezeichnete, auf den Namen „Papas Stolz“.
Der Name Papas Stolz ist aktueller denn je - wenn auch in doppeldeutigem Sinne:
Inzwischen sind viele Mitglieder selbst Väter. Die Familien und eine wachsende Kinderschar prägen das Zugleben. Fahrten in die Eifel, Paddeltouren auf der Niers, Gletscher-Ski-, Wander- und Biking-Tage in Sölden, Führungen auf den Spuren des historischen Neuss und das legendäre Väter-Kinder-Zelten sind einige der Aktivitäten, die den Zug vör und noh die Dag zusammenführen. Viele Jahre hat Papas Stolz mit Freude die Koordination des Platzkonzertes des Musikvereins Olpe im Altenheim „Kleeblatt“ auf der Friedrichstraße übernommen. Vier Zugführer in 25 Jahren zeugen von einer gesunden Mischung von Erneuerung und Kontinuität, wobei in den letzten 12 Jahren die Kontinuität deutlich im Vordergrund steht.
Ein Höhepunkt neben dem Schützenfest war das jährlich von Papas Stolz 1988 ins Leben gerufene und bis 2009 organisierte, nahezu ununterbrochen traditionell an Vatertag stattfindende offizielle Fußballturnier der Neusser Schützenlust. Ein Event für die ganze Familie. Die Organisation wurde 2009 dem Schützenlustzug „Further Engel“ übergeben. In dessen Reihen marschieren bereits die ältesten Söhne der „Papas Stölzlinge“.
Die schützenfestliche Begeisterung der Väter hatte die männlichen Nachwuchsschützen schon früh erfasst, so dass seit Mitte der 90er Jahre viele der Söhne im Neusser Edelknaben-Korps mit marschieren – nach unauffälligem Start bald mit nachhaltiger Wirkung: So errangen in den letzten fünf Jahren vier Söhne die Würde des Edelknabenkönigs der Stadt Neuss:
2006 / 2007 Niklas Retzlaff
2007 / 2008 Lukas Vossen
2008 / 2009 Philipp Badort
2010 / 2011 Lukas Winter
Bei der Ermittlung der Zug-Majestäten wurde von Sackhüpfen über Bogenschießen, Scheibenschießen und dem Schießen auf den Holzvogel eine Reihe kreativer Methoden ausprobiert. Selbstverständlich ermitteln nicht nur die Damen ihre Zugkönigin in eigenem Wettbewerb, gleiches gilt auch für die Kinderkönige des Zuges.
Für das immer größer werdende Korps der Neusser Schützenlust plante der Zug eine eigene Publikation, freundlich belächelt vom Schützenlust-Vorstand, getreu dem Motto: ,,Dat jibt doch sowieso nix". Als dann die erste Ausgabe ohne vorstandliches Zutun und Abnicken mehr oder weniger druckreif konzipiert vorlag, war die Aufregung groß. Ein durchaus intensives Hin und Her mit dem Vorstand folgte, das Ergebnis ist bekannt. Papas Stolz gibt inzwischen seit 2004 das Magazin "Lust & Leute" für die Freundinnen und Freunde der Neusser Schützenlust in eigener Regie heraus. In diesem Jahr wird das Redaktionsteam quasi geadelt, denn Chef-Kolumnistin Carmen „Columna“ Kuhnert schreibt 2010/2011 als „Königin Carmen Columna“ ihre pointierten Artikel rund ums schützenfestliche Geschehen.
Nach gefühlt 15, technisch ausgeklügelten, originellen und kreativen Fackeln, die allerdings nur platonisch über den Markt geführt wurden, entschloss sich der Zug 2005 erstmals real eine Großfackel über den Markt zu schieben und das mit einer Besonderheit: Für Komitee und Regimentsspitze ein rotes Tuch, hingegen bei den Zuschauern äußerst beliebt, wurden die einzigartigen ,,interaktiven Fackeln“ mit lebenden Figuren präsentiert.
Dieser von vielen als revolutionär gefundene Ansatz hat eine tiefere ideologische Bedeutung: die unerfahrenen Fackelbauer waren einfach nicht in der Lage, ordentliche und ansehnliche Pappfiguren auf der Fackel zu basteln. Zwischenzeitlich zählt Papas Stolz seit mehreren Jahren in ununterbrochener Folge zu den aktiven Großfackelbauern - nun mit ordentlichen Pappfiguren.
Seit 1987 hat sich der Kreis der aktiven Mitglieder über den Rahmen der ehemaligen Klassengemeinschaft hinaus stark erweitert. Beruflich sind die Mitglieder inzwischen mehr oder weniger weit über die Neusser Stadtgrenzen hinaus verstreut aktiv, an Schützenfest aber alle pünktlich zur Parade angetreten.
Die Mitglieder von Papas Stolz im Jubiläumsjahr zeilenweise v. links oben nach rechts unten): Armin Badort, Notker Becker, Ralf Büschges, Rolf Dellgrün, Andreas Fister (OLt), Rainer Fries, Rudi Grunwald, Jost Hagemann, Werner Krause, Harald Kremer, Herbert Kremer, Norbert Küpping (Lt), Marco Lambertz, Klaus Patzelt (Fw), Dr. Thomas Patzelt, Christian Pütz, Ingo Retzlaff, Guido Retzlaff, Jost Retzlaff, Klaus Retzlaff, Stephan Schäfer, Ludger Schürholz, Philipp Vossen.