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Klaus Patzelt

 

 Klaus Patzelt verfasste

 den Beitrag für

 ,,Lust & Leute" Vör die Dag 2005,

 erschienen im Juli 2005

Nachwuchswerbung: Die Kunst, junge Männer anzuwerben

Einige persönliche Gedanken zur Nachwuchsgewinnung 

Nachwuchs

Nachwuchsgewinnung und Rekrutierung sind so alt wie das Militär und die Bürgerwehren selbst. Immer wieder wurde in regelmäßigen Abständen die Rekrutierungsmaschinerie angeworfen, um die Truppenstärke aufzustocken. Wer nicht freiwillig kam, wurde gepresst oder gelockt.

Die Methoden, junge Männer für eine der  ältesten Sachen der Welt anzuwerben, waren und sind auch heute noch sehr vielfältig. Der Obrigkeit kam es in der Regel darauf an, die Kriegskasse zu schonen und trotzdem eine schlagfertige Truppe zusammen zu stellen. Dazu wurden bevorzugt möglichst die von der Sache überzeugten Freiwilligen in den Dienst der Obrigkeit gestellt. Hohe Motivation und Einsatzbereitschaft in Verbindung mit dem Beherrschen der Waffen waren in der Regel der Schlüssel zum Erfolg. Eine solche Truppe war an Schlagkraft in der Regel kaum zu überbieten.

Die preiswerteste aller Methoden der Nachwuchsgewinnung ist und bleibt die Begeisterungsfähigkeit, sich in den Dienst einer Sache stellen zu wollen. Die Identifikation mit dem warum und wofür sind entscheidend für eine positive Entscheidung.

So stellt sich naturgemäß auch im Jahre 2005 für einen traditionsbewussten jungen Neusser die Frage angesichts des unaufhaltsam näherrückenden Großereignisses am letzten Wochenende im August, bei welchem Corps heure ich an? Von welchem Corps fühle ich mich besonders angesprochen? Mit welchem Corps marschiere ich durch die Stadt - als traditionsbewusster Lützow`scher Jäger oder in der Uniform des bürgerlichen Grenadiers? Oder steige ich gar als Scheibenschütze auf die Zinnen der Stadtmauer, um an die misslungene Eroberung Karls des Kühnen zu erinnern?

Untrennbar ist damit aber auch die Frage verbunden, in welchem Corps ist die Mitgliedschaft für mich als Azubi oder Student bezahlbar. Àlso die Frage grün-weiß, blau-weiß, schwarz-weiß oder schwarz-grün ist nicht allein auf die Kleiderfrage, die Frage der Tradition oder irgendwelcher Ideale zu reduzieren, sondern scheint auch vielmehr von monetären und materiellen Aspekten geprägt zu sein.

Was kann ein Corps der Neusser Schützen tun, um solch junge Männer im marschier- und partyfähigen Alter für sich zu gewinnen. Dieser Frage sollte angesichts der aktuellen Entwicklung in unserem Corps einmal nachgegangen werden.

Es ist mittlerweile fast schon Tradition, dass sich die Abiturjahrgänge der Neusser Gymnasien Alexander von Humboldt und Quirinus zu Schützenzügen zusammengeschlossen haben und nun in Reihen der Neusser Schützenlust mitmarschieren.

Seit nunmehr zwei Jahren ist festzustellen, dass sich keine neuen “Abizüge“ mehr unserem Corps angeschlossen haben.

Warum ist das so?

Wenngleich die Neusser Schützenlust zur Zeit sicherlich keine Nachwuchssorgen haben braucht, wäre es nicht schade, wenn sich all diese jungen Männer anderen Corps zuwenden würden? Was können Corps und Züge tun, um dieser drohenden Entwicklung zu begegnen?

Anregungen und Ideen werden von unserer Redaktion gerne entgegengenommen.

 

 

Schützenlust meldet 1276 Marschierer im Jahr 2005

Vor einem Jahr noch berichtete Lust & Leute von einem durchschnittlichen Wachstum der Neusser Schützenlust von 9,21 Prozent pro Jahr seit 1951.

2004 meldete die Schützenlust 1327 Schützen in 82 Zügen und einem Fahnenzug. Das entsprach einem Zuwachs von 57 Schützen im Vergleich zum Jahr 2003.

Für das Jahr 2005 vezeichnet Major Herbert Geyr genau 1276 Aktive (- 51 Schützen). Zwei Züge nehmen nicht mehr aktiv teil, ,,De Läppkesspöler“ und ,,Do sin mer wer“ bilden wegen Personalmangels eine Marschgemeinschaft.