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Klaus Patzelt

 

 Klaus Patzelt verfasste

 den Beitrag für

 ,,Lust & Leute" no die Dag 2005,

 erschienen im November 2005

Chaos auf dem Wendersplatz - kommt jetzt die Rotation?

Alle Jahre wieder Probleme beim Aufstellen ...

Chaos auf dem Wendersplatz

Der Wendersplatz, benannt nach Carl Wenders (1841 – 1903), dem ehemaligen Bürgermeister der Stadt Neuss, der zugleich Reichs- und Landtagsabgeordneter für Düsseldorf war, befindet sich im Bereich zwischen Galopprennbahn, Hessentorbrücke und Omnibusbahnhof. Den meisten Neussern dürfte der eher schlicht anmutende funktional ausgerichtete Platz in der Peripherie der Neusser City besser bekannt sein als der Platz, an dem samstags das Neusser Bürger-Schützenfest unüberhörbar mit lautem Böllerschall eröffnet wird. Anderen, weniger Kirmes- und Schützenfestbegeisterten, ist dieser Platz als günstig gelegener Parkplatz zur Galopprennbahn, zum Gewerbegebiet des Hafens oder auch zur Neusser Innenstadt bekannt.

Einmal im Jahr steht der Wendersplatz im Blickpunkt der Öffentlichkeit – alljährlich zum Neusser Schützenfest erstrahlt er förmlich im Glanze hochpolierter schwarzer Schuhe, blinkender Orden und Säbel sowie überwiegend weißer Hosen, ähnlich wie bei einem Ärztekongress.

Neben Hubertus-Schützen, Scheibenschützen und Schützengilde stellen sich dann auch die schmucken Kerle der Neusser Schützenlust zur Parade auf, um der Regimentsführung und dem Schützenkönig in Begleitung des Komitees ihre Referenz und Ehrerbietung zu bezeugen.

So weit so gut – wäre da nicht ein kleiner Wermutstropfen. Kaum spürbar – ja nahezu schleichend- ist im Laufe der letzten Jahre ein Corps, das nach wie vor nach Neusser Schützen-Terminologie zu den ,,kleinen Corps“ zählt, zum zugstärksten Corps des gesamten Neusser Bürger Schützenregimentes mutiert. Alles ist mitgewachsen - nur der Wendersplatz ist kleiner geworden. Nein - nun aber mal im Ernst. Die Antrete-Situation für die Schützenlust ist dort nicht mehr akzeptabel. Tatsächlich mutet es wenig einladend und schön an, wenn sich die antretenden Schützen zwischen den nach Klosteinen riechenden Toilettenwagen und mit Pavillons und Biertischgarnituren biwakierenden Schützen anderer Corps und deren Tross quetschen müssen. Zum Teil stehen die Schützen der Lust bis zu 30 Mann tiefengestaffelt hintereinander - zum Teil unter Bäumen und hinter den Toilettenwagen und haben so kaum die Möglichkeit, ein geordnetes und würdiges Bild zur Regimentsabnahme durch König und Komitee abzuliefern.

Wäre es nicht schön und wünschenswert, wenn im nächsten Jahr der Schützenkönig, der ja bekanntlich aus dem ,,kleinen Corps“ stammt, seine ,,eigenen Truppen“ in wohlgeordneter Form angetreten in Reih und Glied erblicken könnte? Neben der Frage einer neuen, der Größe der Corps angemessenen Raumaufteilung auf dem Wendersplatz könnten die Verantwortlichen auch über attraktivere Antretemöglichkeiten nachdenken.

Wäre nicht auch eine jährliche Rotation der Corps unter Einbeziehung des Marktes denkbar, so dass jedes Corps des Neusser Bürger-Schützenregimentes die Möglichkeit erhält, sich im Rahmen der Parade auf dem Markt zu präsentieren?            ;-)