Neuer Meldeschluß für Königsbewerber?
Interview mit Oberschützenmeister Martin Flecken / Zugwege leicht verändert / Auf Waffen achten!
Martin Fecken (2. v. l.) eingerahmt von seinen Komitee-Kollegen Ralf Berger (l), Holger Schöpkens und Thomas Nickel.
L & L: Nach den geringen Bewerberzahlen um die Königswürde sollten Modifikationen beim Meldeverfahren angedacht werden. Hat sich hier etwas getan?
Martin Flecken: Wir sind hier noch in der Beratungsphase und haben uns auch mit den Korpsführern zu dem Thema ausgetauscht. Wie gegenüber „Lust und Leute“ schon erwähnt, gibt es sowohl für einen früheren als auch für einen späteren Meldeschluss gute und nachvollziehbare Argumente. Ich selbst erinnere mich auch noch gut an das Jahr 1973, in dem ich erstmals mitmarschierte und in dem mein Vater auf den Königsvogel schoss. Die Entscheidung hierzu war erst montags gefallen, eben in der Kirmesfreude. Ich selbst erfuhr das übrigens dienstags morgens von einem Taxifahrer, der zuvor Komiteemitglieder gefahren hatte. Das Komitee wird rechtzeitig vor dem Schützenfest entscheiden, der Präsident die Entscheidung wahrscheinlich auf einem der Ehrenabende bekannt geben. Nach meiner Einschätzung bleibt es nicht bei Kirmes-Sonntag um 19:30 Uhr.
L & L: In den vergangenen beiden Jahren war das Sicherheitskonzept ein großes Thema, in diesem Jahr auch?
Martin Flecken: Unser Komiteefreund Dr. Heiner Kaumanns ist wieder intensiv mit dem Thema befasst. Nach den Zusagen auch unseres Bürgermeisters gehe ich davon aus, dass die Fragen in diesem Jahr, weil man auch auf zwei Vorjahre zurückgreifen kann, weniger kompliziert und ohne den Zeitdruck der Vorjahre im Sinne der Schützen und damit im Sinne der Stadt entschieden werden. Um die Begegnungssituation auf der Hessentorbrücke - auch das ist eine Frage der Sicherheit - dienstags nachmittags optimaler zu gestalten, hat die Stadt die Verkehrsinsel auf der Hessentorbrücke geändert.
Außerdem gehört zum Thema Sicherheit auch das Thema Waffen. Hierzu bitte ich noch einmal alle Schützen und insbesondere Chargierten, ihre Säbel, Degen und so weiter stets unter Aufsicht zu halten.
L & L: Gibt es Änderungen bei Festablauf, Anfangszeiten oder den Zugwegen?
Martin Flecken: Ja, anders als im vergangenen Jahr können wir dieses Jahr montags nachmittags wieder über die Königstraße marschieren statt über die Elisenstraße. Außerdem werden die Hubertusschützen dienstags nachmittags nicht mehr auf dem Wendersplatz antreten - nächstes Jahr wahrscheinlich auch die Schützengilde -, sondern an der Brückstraße auf dem Platz vor dem Romaneum. Dies finde ich sehr schön; zum einen wird dieser schöne, neue Platz in das Geschehen mit einbezogen, zum anderen sind die Schützen damit näher in der Innenstadt. Schließlich ist dies auch aus Sicherheitsgründen von Vorteil, da sich weniger Schützen auf die Hessentorbrücke und den Wendersplatz konzentrieren. Dies soll aber kein Zeichen sein, dass man etwa wegen angedachter Bebauung des Wendersplatzes auf diesen verzichten kann.
L & L: Mit wie vielen Fackeln können die Neusser rechnen?
Martin Flecken: Ich hoffe, dass wir in diesem Jahr, wie es sich unser Schützenkönig Rainer Halm auch wünscht, die Grenze von 100 Fackeln erreichen; dies wäre auch ein schönes Zeichen gegenüber unserer Majestät, der sich als Hauptmann der Grenadiere stets sehr intensiv für den Fackelbau eingesetzt hat.